Wir stehen früh auf um rechtzeitig loszukommen. Ich gehe mit Finni Gassi und Micha macht derweil das Womo startklar. Gegen 7:45 Uhr fahren wir Richtung Albanien. In Igoumenitsa kaufe ich noch ein Brot und süße Leckereien ein. Vorher haben wir noch getankt und bei einem sehr netten jungen Tankstellenbesitzer 10 Liter selbstgemachtes Olivenöl gekauft. Und weil wir so nette Kunden sind bekommen wir auch noch für die nicht mitgereisten Kinder je ein Ei geschenkt. Zum Olivenöl komme ich später….
Die Abfertigung an der Grenze dauert so seine Zeit und endlich in Albanien angekommen schickt uns unsere Bettina wie wild umher. Aber wir finden unseren Weg nach Butrint. Dies ist ein Weltkulturerbe in Albanien, von dem wir bisher noch nichts gehört haben, aber da wir diesen Urlaub bereits zwei besucht haben sind alle guten Dinge drei. Eintritt kostet für uns 11 Euro und wir begeben uns mit Finn auf Entdeckungstour. In Butrint haben die Römer, Osmanen, Venezier und Ali Pasha ihre Spuren hinterlassen und wir sind wirklich von den gut erhaltenen Ruinen beeindruckt. Wer auf dem Landweg über Albanien nach Griechenland reist sollte hier wirklich einen Abstecher machen. Direkt an im Anschluss an die Ruinen geht noch eine Seilfähre über den angrenzenden Fluss, um die Strecke nach Griechenland abzukürzen. Wir haben von der anderen Seite leider die Zufahrt Richtung Fähre verpasst und mussten rund eine Stunde Umweg in Kauf nehmen.
Weiter geht es an der Küste entlang Richtung Durres, dort wollen wir am Camping Pa Emer halt machen, von dem wir aus anderen Reiseberichten sehr gutes gehört haben. Die Strecke führt und über sehr steile Serpentinen über den Logaraa-Pass. Und hier passiert auch das Missgeschick. Ich hatte die Ölkanister in das Bad gestellt, leider fielen diese hier um und nach ungefähr 7 Serpentinen nervt mich das Geklapper und ich gehe in den hinteren Teil des Womos, wo mich fast der Schlag trifft. Die Ölflaschen liegen umgefallen im Klo und durch das hin- und her rollen hatte sich bei einer Flasche der Verschluss abgedreht. Die Folge war, ca. 3 Liter Öl haben sich im Badteppich und dem Flur verteilt. Eine sehr glitschige Angelegenheit dies zu beseitigen, wenn man über die Berge fährt. Nach einer kurzen heftigen Diskussion mit meinem Fahrer kann ich den Teppich und das Öl soweit beseitigen, dass wir weiterfahren können. Leider habe ich dann von den Schönheiten des Logaraa-Passes und der in der dortigen Gegend ausreichend vorhandenen Sandstrände mit türkisfarbenem Meer und ausreichend Stellmöglichkeiten für Wohnmobile nicht viel mitbekommen. Ich habe geschmollt und leider keine Bilder von der atemberaubenden Schönheit der Natur gemacht L….
Gegen 17:30 Uhr kommen wir am Camping Pa Emer an und wir werden sehr freundlich vom Besitzer empfangen. Wie per Mail reserviert beziehen wir eine Platz zwei Meter vom Meer entfernt und sind von der Aussicht begeistert. Der Inhaber hat eine eigene Insel angelegt und diese ist wunderschön, ruhig und sogar eine kleine Marina ist dort vorhanden. Diese kann man über einen ca. 100 Meter langen Steg erreichen und bietet eine tolle Sicht auf unser Womo unter Bäumen am Meer. Hier den Sonnenuntergang genießen ist genial.
Da wir zu faul zum Kochen sind, essen wir heute im Restaurant des Campingplatzes. Micha isst gegrilltes Fleisch mit Pommes und ich esse ein vegetarisches traditionelles albanisches Gericht, welches unheimlich lecker ist. Der Besitzer setzt sich zu uns und wir unterhalten uns sehr angeregt, man hat das Gefühl, man kennt sich schon ewig und auch mit den anderen Gästen kommt man ins Gespräch. Hier vor der Almhütte trifft sich alles, da es nur hier Wifi gibt. Wir sind uns einig, dass wir nächstes Jahr, wenn es wieder nach Griechenland geht, wieder hierherkommen werden. Ein kleiner Hinweis an Torsten: wenn Ihr im Sommer die Strecke Richtung Ohrid-See fahrt, macht mal hier halt….
Überhaupt finden wir Albanien sehr interessant. Weniger die Städte, diese kommen uns laut, hektisch und verbaut vor, aber die ländliche Gegend mit Ihren hübschen kleinen Dörfern, den tollen Stränden und der herrlichen Landschaft bietet so viel, dass wir sicherlich nochmal einen kompletten Urlaub hier machen werden und zwar bevor alles zu touristisch ist.