Die Nacht war wieder einmal äußerst ruhig an unserem einsamen Plätzchen irgendwo im nirgendwo. Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns heute auf die Wanderung zu einem herrlichen Aussichtsberg, dem Hesten. Von dort aus kann man wunderbar den markanten Segla fotografieren, den viele bestimmt schon aus Social-Media kennen. Da es am Startpunkt der Wanderung kaum Parkplätze gibt, laufen wir direkt von unserem Stellplatz aus los und kommen auch gut an dem Felssturz vorbei, der die Straße kurz nach unserem Platz für Fahrzeuge unpassierbar macht. Wir laufen rund 40 Minuten bis nach Fjordgard und steigen dann in den Wanderweg ein. Es geht gemächlich den Berg hoch ohne irgendwelche schwierigen Passagen und bereits nach einer Stunde Anstieg haben wir unseren Aussichtspunkt erreicht. Wir machen die entsprechenden Fotos mit Sonnenschein und unterhalten uns mit einem Niederländer und einem jungen Deutschen. Als es dann wenig später zu regnen beginnt, machen wir uns wieder auf den Abstieg. Unten im Tal angekommen ist das schlechte Wetter auch schon wieder vorbei und die Sonne kommt wieder hervor. So kommen wir dann doch fast wieder trocken am Globi an, wo es dann so warm ist, dass wir uns vor dem Auto duschen können. Anschließend füllen wir unseren Wassertank an der örtlichen Frischwaschertankstelle, einem Gebirgsbach, wieder auf und machen uns auf, um die Landschaftsroute von Senja zu befahren. Doch bereits wenige Meter, nachdem wir wieder auf der Hauptstraße waren, war diese wegen Bauarbeiten gesperrt! Dies Sperre war weder auf Google Maps ersichtlich noch irgendwo im Internet veröffentlicht. Liebe visitnorway-Betreiber: das geht besser! So müssen wir einen Umweg von rund 90 Kilometern auf teilweise bodenlosen Straßen fahren, um an unser Ziel, dem Ersfjord zu kommen. Dort scheint die Sonne und wir schießen wieder die obligatorischen Strandfotos und lassen die Drohne in den Himmel. Allerdings gefällt es uns dort nicht zum Übernachten, da man unmittelbar an der Straße steht und so fahren wieder wieder einige Kilometer zurück nach Steinfjord, wo wir auf der Anfahrt einen schönen Stellplatz direkt an einem weißen Sandstrand gesehen haben. Wenige Minuten später haben wir den Platz auch erreicht und außer uns stehen nur zwei andere Fahrzeuge auf dem Platz. Der Platz ist ideal für unsere Tiere und so richten wir uns ein und bereiten das Abendessen vor. Wir wollen wieder Bratkartoffeln und Burger auf dem Grill zubereiten als ein Einheimischer uns anspricht und erklärt, dass auf diesem Platz in Kürze eine Midsommer-Party gefeiert wird und wir unser Auto auf die andere Seite des Platzes parken mögen, da das Feuer sehr hoch wird und Gefahrt für unser Fahrzeug besteht. Wir können uns aber Zeit zum Abendessen lassen und anschließend umparken. Genau so machen wir es auch: wir genießen unseren Burger mit Fjordblick und parken wenig später um. Allerdings fängt es gerade ich diesem Augenblick wieder zu Regnen an und der Norweger hat Probleme mit seinem kleinen Feuerzeug das Sonnwendfeuer anzufachen. Da ich einen Bunsenbrenner im Auto habe, habe ich ihm diesen gegeben....und schon brennt das Feuer! Die Feier entpuppt sich als Renterparty, bestehend aus 5 Personen mit einem Altersdurchschnitt von ca. 70 Jahren. Nachdem das Feuer abgebrannt ist gehe alle wieder nach Hause und wir parken wieder auf unseren ursprünglichen Platz ein. Der Parkplatz füllt sich langsam und entwickelt sich zu einem internationalen Camp junger Leute aus Finnland, Tschechien, den Niederlanden und noch zwei Deutschen aus Landshut und Bad Tölz sowie einem Pärchen aus Neuburg an der Donau, das seit März diesen Jahres auf den Lofoten in Svolvaer lebt. Wir machen dann gemeinsam noch ein kleines Lagerfeuer und die eigentliche Midsommer-Party beginnt. Es wird ein kurzweiliger Abend, der gegen 2.00 Uhr endet und wir bekommen erstmals in diesem Urlaub die Mitternachtssonne etwas zu sehen. Nach zwei Flaschen Wein und einigen Bierchen fallen wir müde in die Betten.