Unsere letzte Nacht am Strand von Bleik sollte eine tropische Nacht werden. Wir schlafen aufgrund der Hitze schlecht und werden bereits um 6.00 Uhr wach. Kein Wunder, haben wir doch 20 Grad! Mit derartigen Temperaturen hätten wir nie gerechnet, aber wir wollen uns ja nicht beschweren. Wir frühstücken also erneut mit Blick über die wunderschöne Bucht von Bleik, werden zum Abschluss noch einmal von unserem Seeadler beglückt, der mehrmals über uns hinweg fliegt, und verlassen gegen 10.00 Uhr dieses wunderschöne Fleckchen Erde. Über die Landschaftsroute "Andoya" fahren wir Richtung Süden und werden auch von dieser Straße nicht enttäuscht. Immer an der Westküste entlang bietet sie unglaubliche Aussichten, und wir sind auf dieser Straße fast alleine unterwegs! Ab Sortland nimmt der Verkehr immer mehr zu und als wir auf den Lofoten ankommen, werden unsere Befürchtungen Wahrheit. Verkehr ohne Ende! Wohnmobile, Lkws und hektischer Trubel setzen ein. Leider nicht nur in Svolvaer, sondern auch auf dem weiteren Verlauf unserer heutigen Route. Mittags finden wir einen kleinen Stellplatz abseits der E10 für unsere Kaffeepause und beratschlagen, was wir heute noch so unternehmen möchten. Da unser Wasservorrat zur Neige geht, brauchen wir dringend Frischwasser, und das ist hier auf den Lofoten scheinbar nicht so einfach zu bekommen, wie im Süden Norwegens. Da es auch heute wieder hochsommerlich war ist - 28 Grad zeigt das Thermometer an - wäre zudem ein Stellplatz am Meer toll, am besten mit einer Wiese als Untergrund. Wir nehmen als Ziel somit den Stellplatz in Eggum ins Auge, der all diese Kriterien erfüllt. Vorher wollen wir allerdings einen Punkt auf meiner Bucketlist erledigen, den Besuch des Örtchens Henningsvaer. Der Ort ist bekannt durch seinen einzigartig gelegenen Fußballplatz, der insbesondere aus der Drohnenperspektive herrlich anzusehen ist. Wir fahren also von der E10 ab und auf der engen Küstenstraße nach Henningsvaer erleben wir, was Wohnmobiltourismus auf den Lofoten bedeutet. Eine einzige Schlange Fahrzeuge quält sich die einspurige Straße entlang und man muss ständig in den Ausweichbuchten anhalten und den Gegenverkehr durchlassen. Auf allen möglichen Parkflächen stehen Wohnmobile und richten sich dort häuslich ein. Tische und Stühle werden vor das Wohnmobil gestellt und die Markise ausgefahren! Ich bin gespannt, wie lange ein derartiges Verhalten noch in Norwegen geduldet wird. Zum Glück mussten wir bisher noch nicht die Erfahrung machen, dass die Freistellplätze verdreckt und mit Fäkalien übersäht sind. Offensichtlich halten sie die Wohnmobilisten zumindest hierbei noch zurück. Henningsvaer an sich erreicht man dann über zwei Ampelgesteuerte Brücken. Das Örtchen macht einen schönen Eindruck, leider quälen sich die Touristenmassen durch den Ort und so sind wir froh, als wir am Fußballplatz ankommen. Ich erledige den obligatorischen Drohnenflug, um meine ersehten Fotos und Videos zu schießen und sofort danach den Ort wieder zu verlassen. Uns ist hier eindeutig zu viel Trubel! Also machen wir uns auf den Weg nach Eggum. Dort angekommen, ergattern wir einen der letzten Plätze auf dem STellplatz. Es ist gerade einmal 16.00 Uhr und der Platz ist so gut wie voll. Eine große Anzahl der Stellplätze ist für eine französische Reisegruppe abgesperrt, so dass wir uns etwas schräg auf die Wiese des Stellplatzes stellen müssen. Es gibt allerdings schlechtere Plätze, der so haben wir zumindest eine schöne Grünfläche für unsere Tiere. Nach dem Abendessen, heute gibt es Pizza aus dem Omnia, genießen wir noch etwas die Mitternachtssonne und gehen heute einmal vor Mitternacht ins Bett. An Schlaf ist allerdings zunächst nicht zu denken, denn auch heute ist nachts noch sehr warm und so wälzen wir uns hin und her. Erst als es irgendwann etwas zu winden beginnt schlafen wir ein.