Familie Frey-Strobel
Familie Frey-Strobel

Sonntag, 01.09.2019

Um 6.45 Uhr werden wir durch das Handy geweckt! Ein Alptraum im Urlaub, aber wir möchte ja heute eine längere Wanderung unternehmen und der Parkplatz am Ausgangspunkt der Wanderung soll ziemlich beengt sein, so dass wir frühzeitig vor Ort sein möchten.

 

Wir machen uns also startklar und fahren ohne zu Frühstücken in das eine halbe Stunde entfernte Spittal of Glenmuik. Und tatsächlich: als wir dort ankommen, ist der Parkplatz schon gut gefüllt und die ersten Wanderer bereits unterwegs. Wir kochen aber erst mal Kaffee und frühstücken in aller Ruhe, da wir ja für die heutige Wanderung auch ein bisschen Kraft benötigen. Beim Lösen des Parktickets mache ich Bekanntschaft mit einer Garnison Midges, die hier wieder reichlich vertreten sind! Somit kommt heute das kürzlich erstandene „Smidges“ zum Einsatz, das gegen die Plagegeister helfen soll.

 

Wir starten gegen 9.00 Uhr zu unserer Wanderung auf unseren ersten Munro, dem 1.155 m hohen Lochnagar. Es geht zunächst leicht auf einem recht breiten Wanderweg bergan, ehe wir auf halber Höhe an einem Geröllfeld mit größeren Felsbrocken ankommen, wo wir den weiteren Weg suchen müssen. Außerdem hat hier Finni Probleme, über die Felsen zu klettern. Aber nach weiteren rund 100 Höhenmetern haben wir diese knifflige Stelle gemeistert und können erstmals den nun wolkenfreien Gipfel des Lochnagar entdecken. Bisher war das Wetter ziemlich schottisch….mehr Wind und Regen als Sonnenschein! Zeitweise haben wir uns heute schon gefragt, ob wir bescheuert sind, bei diesem Wetter und einer Temperatur von geschätzten 5 Grad eine solche Wanderung zu unternehmen.

 

Nach 3,5 Stunden kommen wir endlich am Gipfel an, der sich zunächst noch in Wolken präsentiert. Wenig später klar es aber auf, und wir können ein paar schöne Gipfelfotos schießen. Die Sicht ist heute so gut, dass man sogar das 80 Meilen entfernte Meer sehen kann…und das kommt laut Aussage eines schottischen Wanderers nicht oft vor! Da wir noch einiges an Weg vor uns haben und es kalt und windig ist, halten wir uns nicht lange am Gipfel auf, sondern machen uns auf den Abstieg Richtung Loch Muik. Der Weg schlängelt sich an einem Bachlauf entlang und man könnte meinen, man läuft bei den Fairy Pools auf der Isle of Skye, so schön sieht es hier aus.

 

Seit dem Gipfelbesuch ist es sonnig und wir können auch die Regenjacken ausziehen und ein paar schöne Fotos an einem herrlichen Wasserfall schießen. Plötzlich haben wir einen herrlichen Blick auf das Loch Muik und die Landschaft sieht aus, als wäre man an einem Fjord in Norwegen. Einfach wunderschön, dieser Teil des Weges. Der letzte Rest unserer Wanderung geht am Ufer des Lochs entlang und da es windstill ist und die Sonne scheint, nerven uns hier wieder die Midges. Also noch einmal eingecremt und siehe da: das Mittel wirkt. Wir können "Smidges" somit weiter empfehlen…bei uns hat es geholfen und wir wurden nicht gebissen!

 

Am Van wieder angekommen, sind wir fix und fertig. Die Wanderung ging über rd. 21 km bei 820 Höhenmetern. Wir haben 7 Stunden und 12 Minuten einschl. Pausen benötigt! Wir fahren zurück an unseren herrlich gelegenen Stellplatz in Ballater und stoßen erst mal mit einem Tennets auf den heutigen Tag an. Der Abend wird recht kurz, wir fallen müde in die Betten.

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© Michael Strobel und Christine Frey zuletzt aktualisiert am 27.08.2023